Thüringer DRK-Wasserwacht warnt vor erhöhter Unfallgefahr beim Baden
DRK-Wasserwacht Thüringen warnt vor einer erhöhten Unfallgefahr an den Badegewässern im Freistaat.
Durch die zahlreichen Corona-Beschränkungen der letzten Monate fielen sämtliche Schwimmkurse aus, zudem fehlten Übungsmöglichkeiten für ungeübte Schwimmerinnen und Schwimmer. Aus diesem Grund warnt die DRK-Wasserwacht Thüringen vor einer erhöhten Unfallgefahr an den Badegewässern im Freistaat. „Auch in Thüringen waren die Schwimmhallen und Freibäder lange geschlossen. Vielen Kindern und Jugendlichen, aber auch so manchem Erwachsenen fehlt das regelmäßige Schwimmen. Das führt leicht zu Fehleinschätzungen bei den eigenen Schwimm-Fähigkeiten. Zudem werden in der warmen Jahreszeit, besonders wenn immer noch viele Freibäder geschlossen bleiben, mehr und mehr natürliche Badegewässer genutzt, die nicht bewacht sind. Daher gehen wir von einer erhöhten Unfallgefahr an den Badegewässern im Freistaat aus.“ sagt der Landesleiter der DRK-Wasserwacht, Dr. Hansgeorg Siebert. Erschwerend hinzu kommt ein bundesweiter Trend, nach dem es immer mehr Bürgerinnen und Bürger gibt, die gar nicht oder nur unzureichend Schwimmen gelernt haben.
Auch die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwachten waren durch die Corona-Maßnahmen in ihrem Trainingsbetrieb stark eingeschränkt. Insbesondere die Auffrischung der Rettungstechniken war aufgrund der Kontaktverbote kaum möglich. Dr. Siebert dazu: „Das war natürlich ein Problem, aber wir wurden sofort aktiv, als die Übungsmöglichkeiten wieder gegeben waren. Zudem konnten die Kameradinnen und Kameraden die Zeit nutzen, um ihre Fitness zu erhalten und weiter auszubauen. Denn körperliche Leistungsfähigkeit gehört genauso zu den Fähigkeiten der Retterinnen und Retter, wie Rettungs- und Wiederbelebungstechniken. Defizite können wir uns in keinem Bereich leisten.“ Die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwacht in Thüringen sehen sich trotz Corona gut aufgestellt.
Was gibt es bei Badeunfällen grundsätzlich zu beachten?
- Bin ich selbst betroffen: Unbedingt Ruhe bewahren und nicht in Panik geraten. Sofort in die Rückenlage wechseln, dass erleichtert das Atmen und gibt einen besseren Überblick. Wer kann, schwimmt auf schnellstem Weg ans Ufer. Ist das nicht möglich, unbedingt um Hilfe rufen und ggf. mit Winkbewegungen auf sich aufmerksam machen.
- Beobachte ich einen Badeunfall: Unbedingt um Hilfe rufen bzw. wenn vorhanden Rettungsschwimmer oder Personal informieren. Wichtig dabei: gerade in natürlichen Gewässern den Betroffenen niemals aus den Augen lassen, das Wasser ist meist trüb und einmal verloren findet man die Stelle kaum wieder. Ist kein professionelles Personal vor Ort, unbedingt den Notruf absetzen, bevor man selbst Rettungsversuche unternimmt. Begibt man sich anschließend selbst zur Rettung, sollte man immer einen (am besten schwimmfähigen) Gegenstand mitführen um dem Betroffenen Halt zu geben ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Das kann alles Mögliche sein, von der Luftmatratze bis zum Schal.
- Egal, ob selbst betroffen oder als Retter: Patienten aus Ertrinkungsunfällen gehören anschließend in ein Krankenhaus zur Kontrolle. Auch noch Stunden nach dem Unfall kann es zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen.
Die Thüringer DRK-Wasserwacht: Die rund 1.300 DRK-Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer betreuen in Thüringen ehrenamtlich 35 Rettungsstationen an Badegewässern und in Schwimmbädern. In der vergangenen Badesaison leisteten sie insgesamt über 600 in Not geratenen Personen Hilfe.