Schreiben zum Weltrotkreuztag 2020
Weltrotkreuztag in Thüringen im Schatten der Corona-Pandemie
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Kameradinnen und Kameraden,
am Geburtstag des Begründers der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung Henry Dunant, dem 8. Mai, wird alljährlich der Weltrotkreuztag mit Veranstaltungen und Aktionen begangen. In diesem Jahr wird es auch in Thüringen leider keine Aktionen zum Weltrotkreuztag geben.
Nach wie vor befindet sich das DRK im Corona-Krisenmodus. Unsere Mitglieder, ehrenamtliche Helfer, hauptamtliche Mitarbeiter, wir alle sind in sämtlichen Aufgabenfeldern des Roten Kreuzes von besonderen Schutzmaßnahmen und Einschränkungen betroffen. Das reicht vom Bevölkerungsschutz, über die Erste-Hilfe-Ausbildung, die Arbeit in den DRK-Kleiderkammern bis hin zur Kinderbetreuung und der Pflege.
Einerseits spüren wir alle, dass diese besondere Situation zusammenschweißt und unsere Arbeit von den Menschen denen wir auch sonst tagtäglich helfen, besondere Wertschätzung erfährt. Leider gibt es hier und da auch negative Erfahrungen, die wir nicht ausblenden wollen.
Dennoch stellt die gegenwärtige Krise unsere gesamte Verbandsarbeit vor enorme Herausforderungen. So gehen, wo nicht geübt werden kann, Fähigkeiten verloren oder können nicht erworben werden. Und wo keine Erste-Hilfe-Kurse und Sanitätsdienste durchgeführt werden können, da fehlen Einnahmen, um die Übungsleiter zu entschädigen oder dringend benötigte Anschaffungen zu tätigen. In einigen Bereichen droht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kurzarbeit und in Bereichen wie der Pflege werden die Pflegekräfte noch stärker als ohnehin belastet.
Das Thüringer Rote Kreuz befindet sich im Rahmen der Corona-Lage natürlich auch im Einsatz: So organisiert das Rote Kreuz die Verteilung von Schutzausrüstung an die im Freistaat ansässigen Pflegeeinrichtungen, leistet Unterstützung bei der Probennahme bei Corona-Verdachtsfällen und hilft Menschen, die sich durch die momentane Situation in einer besonderen Notlage befinden. Daneben erfüllen die Kameradinnen und Kameraden ihre Aufgaben im Katastrophenschutz in allen Teilen des Freistaates.
Für alle Kameradinnen und Kameraden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Hauptamtliche und Ehrenamtliche ist die momentane Situation nach wie vor eine große Belastung und das sowohl im beruflichen wie im privaten Bereich. Dennoch erfüllen alle ihre Aufgaben mit größter Sorgfalt und hoher Motivation. Das erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit.
Der Blick auf die Arbeit des Roten Kreuzes in Thüringen, in der Bundesrepublik und vielen Ländern der Erde zeigt, wie dringend unsere Einsatz- und Hilfsbereitschaft im Zeichen der Menschlichkeit gebraucht wird. Und wir alle sind bereit, auch in Zukunft unseren Beitrag zu leisten. Deshalb ist es gerade in dieser Zeit wichtig, dass wir uns den Optimismus und die Freude an unserer Aufgabe im Dienst des Roten Kreuzes erhalten, um so auch anderen ein Beispiel zu sein.
Wir alle können diese Ausnahmesituation nur gemeinsam meistern, auch wenn soziale Distanz das Motto dieser Krise ist.
Aber aus der medizinisch nötigen Distanz soll keine soziale Kälte werden und so würden wir uns freuen, wenn wir unsere Erlebnisse gemeinsam teilen.
Fast jeder Einzelne von uns hat in dieser Situation seine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht. Und genau diese Erlebnisse und Erfahrungen sind die Corona-Geschichten, die wir dokumentieren und für die Zukunft bewahren möchten. Nicht die Statistiken, sondern Ihre ganz persönliche Geschichte zeigen die menschliche Seite der Krise. Die besten Corona-Geschichten werden von einer Jury ausgewählt und in einem Buch veröffentlicht. Machen Sie mit und tragen sie diese Aufforderung an Familie, Freunde und Kollegen weiter.
Mehr erfahren Sie auf der von unter www.coronageschichten.info.
Wir danken Ihnen für Ihr großartiges Engagement und bitten Sie, aufeinander Acht zu geben.
Christian Carius (Präsident) und Peter Schreiber (Vorstandsvorsitzender)