Gruppenführerlehrgang an der Katastrophenschutzschule der Thüringer Hilfsorganisationen
Ein Erfahrungsbericht der Teilnehmerin Nicole Münch aus Ruhla
Unsicherheit, Zweifel, Bedenken, ob ich diesen Lehrgang bestehe. Mit diesen Gefühlen bin ich in die letzte Woche gestartet. Ein einwöchiger Lehrgang erwartete mich und 14 weitere Kollegen.
Eine Woche voller Anstrengung und Müdigkeit, aber auch Zusammenhalt, Kameradschaft, Unterstützung und jede Menge Spaß. So zurückhaltend wir uns am ersten Tag auch begegneten, so schnell wurden wir auch eine 'dufte Truppe'. Der Zeitplan war straff - 12 Stunden Ausbildung jeden Tag. Rechtsgrundlagen, Führungslehre, Betreuungs- und Sanitätsdienst - Themen, die in der Theorie trocken und unendlich schienen. Doch genau das sind die Grundlagen, um in der Praxis erfolgreich als Führungskraft agieren zu können.
Führen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen - für sich, die anderen, aber vor allem für die eigenen Entscheidungen. Entscheidungen, die maßgeblich zum Erfolg eines Einsatzes beitragen.
Angst und Nervosität vor den ersten praktischen Übungen am Dienstag, als wir erstmals selbst die Position des Trupp-/Gruppenführers oder Führungsassistenten übernehmen mussten. Eine Übung, die uns an unsere Grenzen brachte, weil so viele verschiedene Faktoren auf einmal wirken - verschiedene Komponenten, mit denen man über Funk Kontakt halten muss; der Druck, in kurzer Zeit Entscheidungen zu treffen; die anderen Einsatzkräfte, die auch noch etwas von dir wollen und die Einsatzleitung, die sowieso Druck macht.
Am Donnerstag folgte die dynamische Führungssimulation - eine weitere Führungsübung, bei der alles Gelernte vereint wurde. Ein Einsatzszenario wird nachgestellt, mit LNA, OrgL, GF, Leitstelle, RTW's und allem, was sonst noch dazu gehört. Auch wenn wir hier nicht immer zu 100 Prozent sicher waren, was wir da überhaupt machen, haben wir das, denke ich, ziemlich gut gemeistert. Mit jedem Tag gewannen wir an Sicherheit und Selbstbewusstsein für die Abschlussprüfung am Freitag, die wir auch alle bestanden haben.
Stolz, Selbst- und Verantwortungsbewusstsein sowie Sicherheit sind die Gefühle, mit denen ich diese Woche abschließe.
Vielen Dank an eine tolle Truppe und super Ausbilder, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.