DRK Wasserwacht Thüringen startet in die Sommer-Badesaison – unter Corona-Bedingungen
Am vergangenen Wochenende startete in vielen Thüringer Freibädern die Badesaison unter zahlreichen Corona-bedingten Auflagen, die die Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus verhindern sollen.
Die lauernde Ansteckungsgefahr betrifft nicht nur Badegäste, sondern in ganz besonderer Weise die Wasserretter, die die Sicherheit der Besucher im Freibad und am Badesee garantieren sollen.
In Thüringen gibt es nur wenige große Gewässer wie Stau- oder Badeseen, die durch Rettungsschwimmer bewacht werden müssen. Der größte Bedarf an geschultem Rettungspersonal besteht in den zahlreichen kleinen und größeren Freibädern im Freistaat. Einige Badeanstalten haben ihre Tore bereits für die Groß und Klein geöffnet, weitere werden folgen. Corona-bedingte Auflagen, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen, erschweren die Einsatzplanung der Wasserwachten erheblich. Badengehen soll den Menschen Freude und Erholung bringen, jedoch sind von den Badegästen nun auch hier ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern und wichtige Hygieneregeln einzuhalten. Und das sowohl auf der Liegewiese als auch im Wasser. Selbstverständlich müssen auch die Wasserretter vor einer Ansteckung geschützt werden, was die Aufgabe der Retter zusätzlich erschwert. «Grundsätzlich geht der Eigenschutz vor. Jedoch ist die Rettung eines Ertrinkenden ohne Körperkontakt kaum möglich. Und das ist unser Job. Gleiches gilt für Erste-Hilfe-Maßnahmen» sagt Eric Lorenz, Wasserwacht-Referent im DRK Landesverband Thüringen e.V.
„Bei der Rettung von Personen aus dem Wasser müssen die Rettungsschwimmer die gefährdete Person mit sicherem Griff an Land befördern. Wenn Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden müssen, dann ist für eine ausreichende Sauerstoffversorgung eine Atemspende unverzichtbar. Bei den genannten Rettungshandlungen sind daher zwingend zusätzliche Schutzvorkehrungen zu treffen.“, so Lorenz weiter.
Der DRK Landesverband Thüringen hat auf die besondere Gefährdungslage reagiert und empfiehlt den Rettungsschwimmern der Thüringer DRK-Wasserwachten einerseits darauf zu achten, dass Mund und Nase einer zu rettenden Person bei der Bergung aus dem Wasser vom Rettungsschwimmer abgewandt sind und eine Beatmung ausschließlich unter Zuhilfenahme einer Atemmaske oder eines Beatmungsbeutels vorgenommen wird.
Die DRK-Wasserwacht Thüringen kann auf fast 1.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer zurückgreifen und ist damit für die kommende Badesaison gut gerüstet. «Unsere Gliederungen leisten thüringenweit eine wirklich tolle Nachwuchsarbeit.», so Lorenz. Allerdings verlassen die ausgebildeten Rettungsschwimmer für Studium oder Ausbildung oft den Heimatort oder sogar das Bundesland. Daher wirbt das DRK in den Thüringer Regionen besonders bei jungen Menschen, die eine sportliche Herausforderung suchen, sich aber auch für andere Menschen engagieren möchten, dafür, Rettungsschwimmer zu werden.