Betrieb der Rettungsdienste stark gefährdet - DRK Landesverband schlägt Alarm
Durch Meldungen über zu Ende gehende Bestände bei der Schutzausstattung für die Einsatzkräfte im Rettungsdienst ist das DRK Thüringen alarmiert und sieht die Einsatzfähigkeit einzelner Rettungsdienste gefährdet. Das Land Thüringen, die Landkreise und kreisfreien Städte müssen nun schnellstmöglich für Nachschub sorgen.
Der Rettungsdienst ist Bestandteil der kritischen Infrastruktur und die Rettungskräfte sind aufgrund drohender Infektionen mit dem Corona-Virus zu den besonders gefährdeten Personengruppen zu rechnen. Eine persönliche Schutzausstattung ist für jeden Rettungsdienstmitarbeiter im Einsatz ohnehin unabdingbar und Vorschrift. Jedoch führt die derzeitige Lage zu einer besonderen Situation bei den Ausstattungsbeständen: Bei immer mehr Einsätzen müssen die Rettungskräfte zum Eigenschutz nun besondere Schutzvorkehrungen, wie das Anlegen von Schutzanzügen und Atemmasken, treffen. Erschwerend kommt hinzu, dass es im Freistaat Kliniken gibt, die bei jeder Einlieferung von Patienten in die Notaufnahme, egal welche Diagnose vorliegt, erwarten, dass Patient und Rettungskräfte stets Atemmasken tragen. Selbstverständlich sind die besonderen Schutzvorkehrungen erforderlich, führen bei den Rettungsdiensten jedoch zu einer rapiden Abnahme der Bestände an Schutzkomponenten.
Aufgrund von Lieferengpässen ist die Neubeschaffung schwierig und teilweise unmöglich. Insbesondere bei den Atemmasken gibt es große Probleme: Einerseits ist der Markt wie leergefegt. Andererseits sind die Preise für schnell verfügbares Material geradezu explodiert und für die Rettungsdienste nicht finanzierbar.
Peter Schreiber, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Thüringen, dazu: „Wir machen uns große Sorgen und müssen damit rechnen, dass bereits am kommenden Dienstag der erste Rettungsdienst nicht mehr voll einsatzfähig ist. Hinzu kommen weitere Rettungsdienste, deren Bestände maximal bis Ende nächster Woche reichen. Der Bund, das Land, die Landkreise und kreisfreien Städte müssen hier sofort helfen und neue Ausrüstung organisieren. Die Lage ist wirklich sehr ernst.“