Spezialisten der DRK-Bergwacht bei Höhlenrettungsgroßübung gefordert
Nationale Rettungsübung in Bad Reichenhall
Höhlenretter aus ganz Deutschland kamen vom 8. bis 10. September zu einer nationalen Rettungsübung im bayrischen Bad Reichenhall zusammen. In drei Höhlen oberhalb des Saalachsees arbeiteten 80 Höhlenretterinnen und Höhlenretter aus verschiedenen Organisationen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Auch aus dem benachbarten österreichischen Salzburger Land nahmen Einsatzkräfte der Höhlenrettung an der Übung teil.
Nach der Anreise und Einweisung am Freitagabend ging es für die Thüringer Einsatzkräfte am Samstag ganztags in der horizontal verlaufenden und schmutzigen Pfingsthöhle sowie in der Adventhöhle mit Schächten in den Einsatz. Zusätzlich wurde die Übung auch im Teufelsloch, einer Klufthöhle mit viel Verbruch, durchgeführt. Die Aufgabe bestand darin, mehrere verletzte Personen zu finden, eine Kommunikationstrecke aufzubauen, die Patienten notfallmedizinisch zu versorgen und zurück an die Erdoberfläche zu transportieren. Herausfordernd dabei war, dass die Patienten durch enge Gänge oder auch senkrecht verlaufende Schächte transportiert werden mussten. Für den Großteil der Thüringer Teilnehmer war das die erste derartige Übung nach dem Abschluss ihrer Spezialisierung und Prüfung zum Höhlenretter im Jahr 2022.
Alle zwei Jahre organisiert der Höhlenrettungsverbund Deutschland (HRVD) eine Großübung, um das Zusammenspiel der verschiedenen Organisationen zu trainieren. Die diesjährige Übung wurde durch die Höhlenrettungsspezialisten der Bergwacht Freilassing vorbereitet. Aus Thüringen nahmen 7 Höhlenretter und eine Höhlenretterin an der Übung teil, die in gemischten Teams mit Rettern anderer Organisationen zum Einsatz kamen.
Die Höhlenrettung ist eine Spezialisierung innerhalb der DRK-Bergwacht Thüringen. Aktuell verfügen 15 ehrenamtliche Einsatzkräfte über diese Qualifikation, die sie zusätzlich zu ihrer Ausbildung in Sommer- und Winterrettung absolviert haben.
Deutschland- und weltweit werden Einsatzkräfte mit dieser besonderen Spezialisierung benötigt, wie jüngst die Voralarmierung zu einem Einsatz in der Türkei bewies, als ein Höhlenforscher 1.000 Meter unter der Erde verunglückt war.