Rotes Kreuz: Erste Hilfe an Schulen stärken
Vermittlung von Erste-Hilfe-Inhalten an Schulen soll weiter verstärkt werden
Niemand ist zu klein, um zu helfen – unter diesem Motto ruft das Thüringer DRK gemeinsam mit dem Thüringer Jugendrotkreuz anlässlich des Welt-Erste-Hilfe-Tags am 10. September 2022 dazu auf, die Vermittlung von Erste-Hilfe-Inhalten an Schulen weiter zu stärken. „In Notsituationen kann jede Sekunde entscheidend sein. Deshalb ist nicht wichtig, wer hilft, sondern dass es Hilfe gibt: Menschen, die hinsehen und sofort handeln, wenn andere in Not sind. Das ist der Grundgedanke der Ersten Hilfe. Und auch Kinder können in Notfallsituationen bereits effektiv unterstützen.
„Die Schule als Lern- und Lebensort muss sicherer werden“, sagt Susan Leib, JRK-Landesleiterin. Die Gesamtzahl der Schulunfälle war in den letzten Jahren zwar rückläufig, auch aufgrund der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie. Trotzdem lag die Anzahl nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung im vergangenen Jahr bundesweit mit rund 37 Unfällen je 1.000 Schüler fast doppelt so hoch wie die Zahl der Arbeitsunfälle mit rund 20 je 1.000 Vollarbeitende. „Mitschülerinnen und Mitschüler sind oft direkt an Ort und Stelle und so die Ersten, die Hilfe leisten können“, erklärt Leib. „Damit Kinder und Jugendliche wissen, wie sie im Ernstfall am besten reagieren, ist es wichtig, sie frühzeitig und vor allem regelmäßig mit Maßnahmen der Ersten Hilfe vertraut zu machen“. In Thüringen gibt es seit 2015 das Programm „Wiederbelebung“ an Thüringer Schulen mit aufeinander aufbauenden Modulen ab Klassenstufe 7. Die Thüringer Hilfsorganisationen hatten dafür gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) einen Ausbildungsleitfaden entwickelt. Mit weiteren Projekten wie z. B. dem "Herzensretter" führt das Jugendrotkreuz Kinder und Jugendliche an das Thema "Erste Hilfe" heran.
Mit seinen Programmen, Initiativen und Angeboten für alle Altersklassen ist das JRK seit vielen Jahren zuverlässiger Partner der Schulen im Freistaat gemäß dem Moto „Keiner ist zu klein, um Helfer zu sein!“ Dabei lernen junge Menschen altersgerecht Ideen und Maßnahmen der Ersten Hilfe kennen, damit Hemmungen, Hilfe zu leisten, gar nicht erst entstehen. So erfahren sie Selbstwirksamkeit, und abstrakte Werte wie Menschlichkeit und Empathie werden mit Leben gefüllt. JRK-Bildungsangebote fördern also auch die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Ein weiterer positiver Effekt: Kinder und Jugendliche multiplizieren ihre Erfahrungen und ihr neu erlerntes Wissen in ihrem sozialen Umfeld, geben also wichtige Kenntnisse niedrigschwellig an Geschwister, Eltern oder im Freundeskreis weiter.