DRK Thüringen: Ehrenamtliches Engagement erleichtern und attraktiver machen
Ehrenamtliches Engagement wird nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Zuge der demographischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen.
„Das Ehrenamt muss in Deutschland deshalb eine größere gesellschaftliche Wertschätzung erfahren. Wir müssen das ehrenamtliche Engagement erleichtern und attraktiver machen“, sagte der Präsident des DRK Landesverbandes Thüringen, Christian Carius, aus Anlass des internationalen Tags des Ehrenamtes am 5. Dezember.
Im Rahmen eines Fünf-Punkte-Programms zur Stärkung des Ehrenamtes fordert das DRK für die vielen Menschen, die sich für die Freiwilligendienste bewerben, einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst. Außerdem sollten Freiwillige in Thüringen Anspruch auf das Azubiticket haben und Ehrenamtliche mit vergleichbarem Engagement kostenlose und vergünstigte ÖPNV- und Bahntickets sowie eine Anrechnung bei der Studienplatzvergabe erhalten.
Erfreulich sei, dass, im Gegensatz zu anderen Bundesändern, im Thüringer Katastrophenschutz eine Gleichstellung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer des DRK und anderer Hilfsorganisationen im Einsatzfall bei Freistellung und Lohnersatz mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk erfolgt sei, sagte der DRK-Landespräsident. Durch die Gleichstellung könnten im Ernstfall mehr Einsatzkräfte aktiviert werden. „Wir sind froh, dass es in Thüringen keine Helfer zweiter Klasse mehr gibt.“, erklärte Carius.
Notwendig sei jedoch der Abbau von bürokratischen Hürden für das ehrenamtliche Engagement. So erschwerten Datenschutz-bestimmungen die Beantragung von Führungs- und Gesundheitszeugnissen sowie zeitlich hohe Auflagen etwa in der Ersten-Hilfe-Grundausbildung das ehrenamtliche Engagement. Die Ehrenamtlichen müssten bei den administrativen Aufgaben wie der Abrechnung von Auslagen oder der Organisation von Aus- und Fortbildungen mehr unterstützt werden.
Zudem sollten alle Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für die ehrenamtliche Tätigkeit bei Hilfsorganisationen grundsätzlich als Bildungsurlaub anerkannt werden. Das DRK selbst erwägt, künftig hauptamtliche Mitarbeiter bis zu 16 Stunden im Jahr für ehrenamtliche Arbeit freizustellen.
Bundesweit engagieren sich insgesamt mehr als 435.000 ehrenamtliche Helfer im Deutschen Roten Kreuz. Im DRK Thüringen sind es 8.078 Ehrenamtliche.