Bevölkerungsschutz in der Corona-Pandemie
DRK Thüringen fordert verbesserte Teststrategie und eine konsequente Umsetzung der Impfmaßnahmen
Beim DRK Landesverband Thüringen e. V. besteht große Sorge, dass die bisherigen Erfolge der Pandemie-Bekämpfung durch eine unzureichende Flankierung der anstehenden Lockerungen aufs Spiel gesetzt werden. Insbesondere die momentane Teststrategie und die z. T. widersprüchlichen Entscheidungen zu Lockerungen bestehender Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind aus Sicht des Thüringer DRK unzureichend und strittig, um die Bevölkerung weiter ausreichend vor einer Infektion mit dem Covid-19-Virus zu schützen.
Die notwendigen regelmäßigen Tests in Grundschulen und an Kindergärten werden durch bürokratische Hürden erschwert. Der DRK Landesverband Thüringen e. V. fordert deshalb einen Masterplan für breit angelegte Testungen, um eine Rückkehr zu einem normalen Lebensalltag zu ermöglichen. Das DRK und weitere Thüringer Hilfsorganisationen sind bereit, dazu ihren Beitrag zu leisten. In gleicher Weise trifft dies auch für eine rationale Umsetzung der landesweiten Impfstrategie zu.
Der Thüringer DRK-Landesarzt, Prof. Dr. Reinhardt Fünfstück, sagt: „Die bisherigen Maßnahmen zum Schutz der Thüringer Bevölkerung sind sinnvoll, sie tragen zu einer Begrenzung des Infektionsgeschehens bei. Dadurch konnte eine noch schlimmere Ausbreitung der Corona-Viren verhindert werden. Durch die hoffentlich schon bald großflächige Impfung der Thüringerinnen und Thüringer gegen das Virus werden wir einen großen Schritt zur Begrenzung der Pandemie machen. Dennoch bleibt es heute und morgen sehr wichtig, dass sich die Thüringerinnen und Thüringer weiter an die geltenden Hygieneregeln halten und dass wir möglichst viele Menschen regelmäßig, also zweimal pro Woche, testen, um eine Ausbreitung der Viren zu erfassen und um deren Verbreitung zu verhindern. Die bisherige Teststrategie im Freistaat reicht dafür aber keinesfalls aus. Hier bedarf es eines erheblich größeren Engagements.“
Jörg Geibert, Vorstandsvorsitzender des DRK Landesverbandes Thüringen e. V., ergänzt: „Viele Thüringer DRK-Kreisverbände engagieren sich bereits im Bereich der Testung, auch in zahlreichen Schulen im Freistaat. Wir mussten jedoch zur Kenntnis nehmen, dass der derzeitige Umfang der Tests absolut nicht ausreichend ist und für breit angelegte Testungen im Bereich der Grundschulen und Kitas bislang die Unterstützung fehlt. Hier muss möglichst schnell nachgebessert werden. Bevölkerungsschutz ist für uns eine Herzensangelegenheit. Daher sind wir bereit, nach Kräften dabei zu unterstützen, dass es bei den Tests endlich weiter voran geht. Eine wirksame Teststrategie ist der notwendige Begleitschritt für die Impfstrategie und Voraussetzung für die allseits herbeigesehnte Rückkehr zur Normalität.“
Der DRK-Landesverband dankt allen, die sich mit Verständnis und Engagement einsetzen, unsere Bevölkerung vor Corona zu schützen. Vorstandsvorsitzender Jörg Geibert und DRK-Landesarzt Prof. Dr. Reinhardt Fünfstück bitten die Thüringerinnen und Thüringer, alle erforderlichen Schutzmaßnahmen im täglichen Leben weiter umzusetzen. Dies schafft gute Voraussetzungen, dass jeder von uns hoffentlich in den nächsten Monaten wieder zu seinem normalen Lebensrhythmus zurückkehren kann.
Ergänzung:
Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen verändert. Aufgrund der sehr großen Verbreitung der Infektion und den damit verbundenen Folgen ergaben sich auch für unser Zusammenleben in vielen gesellschaftlichen Bereichen bisher ungeahnte Anforderungen und Belastungen. Sie bedingen ein hohes Maß an Verständnis und z. T. eine große Bereitschaft, durch entsprechende Maßnahmen die Seuche zu überwinden. Corona ist längst noch nicht besiegt, aber wir können alle mit großer Besonnenheit auch hoffnungsvoll sein.
Im Vergleich mit unseren Nachbarn in Europa und in vielen weiteren Ländern, auch außerhalb Europas, hat Deutschland mit seiner restriktiven Haltung und den überwiegend besonnenen Maßnahmen die gesundheitlichen Folgen der Pandemie bisher eher gut bewältigt.